Die Pfarrkirche Gaming ist den Heiligen Philippus und Jakobus geweiht. Bei Grabungen im Jahr 2000 zu Beginn der Innenrestaurierung konnten der Altbestand aus der karolingerzeitlichen Kirche (9. Jahrhundert) und Fundamentteile des spätromanischen Umbaus (12. Jahrhundert) gefunden werden. Der Ansatz beider Apsiden am Fundament des Chores kann durch ein Glasfenster im Fußboden besichtigt werden. Die Gaminger Pfarre wurde in der ersten Hälfte des 13. Jahrhunderts gegründet und 1274 urkundlich genannt. Von 1334 bis 1782 war die Pfarrkirche der Kartause Gaming inkorporiert. Der gotische Zubau aus dem 14. Jahrhundert wurde durch einen spätgotischen Neubau weitgehend verdrängt und 1510 geweiht. Im 18. Jahrhundert erfolgte die barocke Ergänzung der Marienkapelle. Der Hochaltar wurde 1787 von der Friedhofskapelle der Kartause Gaming, nach der Aufhebung des Kartäuserklosters durch Josef II, in die Pfarrkirche gebracht. Das Bild zeigt die Heilige Dreifaltigkeit. Die Orgel des Franziskanerklosters in Ybbs schenkte man 1784 der Pfarre Gaming. Weil Wolfgang Amadeus Mozart in Ybbs auf dieser Orgel gespielt hat, wird sie Mozartorgel genannt. Die Figuren der Kartäuserkrippe wurden 1720 von Kartäusermönchen geschnitzt. Es handelt sich dabei um große Gliederpuppen, die man in prachtvolle Gewänder kleidete. Für die Kleider der Hirten dürfte dabei die Erlauftaler Tracht der damaligen Zeit als Vorbild gedient haben. 2015 wurde die Krippe neu angeordnet. Geschütz durch Sicherheitsglas kann sie das ganze Jahr über bewundert werden. Das Ötscherbild im Hintergrund hat Hans Schauer aus Gaming gemalt. 2017 erfolgte eine Renovierung der Turmuhr mit neuen Zifferblättern, die beleuchtet werden. Zur Pfarre Gaming gehören auch die Filialkirche Kienberg und die Kartause Gaming. Unsere Kirche ist baugeschichtlich sehenswert und lädt herzlich zu einem Besuch ein. Die Pfarre Gaming gehört seit 10 Jahren mit den Pfarren Lackenhof-Neuhaus und Lunz am See zum Pfarrverband Ötscherland.